Freitag, 17. Oktober 2008

Balzac und die kleine chinesische Schneiderin - Dai Sijie

Die Hausarbeiten sind abgegeben, das Leben hat mich wieder - sozusagen. Und gleich habe ich mich voller Genuss daran gemacht, mal wieder etwas ganz und gar Unwissenschaftliches zu lesen.
Um was gehts? Der Ich-Erzähler und sein bester Freund Luo werden Anfang der 70er Jahre zur "Umerziehung" in die Provinz Sichuan geschickt. Da sie beide die Söhne von in Ungnade gefallenen Intellektuellen sind, besteht nur ein
e sehr kleine Chance, in absehbarer Zeit wieder in die Stadt zurückkehren zu dürfen. Hoffnung verspricht nur der gut gehütete Koffer mit europäischer Literatur, den ein Leidensgenosse (mit dem schön bildhaften Namen "Brillenschang") mitgebracht hat - zu Zeiten Maos war alle westliche Literatur verboten, weswegen die beiden versuchen, durch Tricks und schließlich sogar durch einen Diebstahl an die Werke von Balzac, Dumas, Flaubert und anderen großen Schriftstellern zu kommen, die ihnen Trost und Hoffnung verheißen. Doch es gibt noch einen Lichtblick: Die schöne kleine Schneiderin aus dem Nachbardorf wird bald die Freundin der beiden und die Geliebte Luos.
Fazit: Leider hab ich das Buch eigentlich viel zu schnell ausgelesen. Es liest sich wunderbar leicht, so dass man sich die meiste Zeit des harten Schicksals der beiden Jungs gar nicht so bewusst ist. Es gibt viele Beschreibungen des Alltagslebens im Dorf, mit so mancher lustigen Anekdote und mit sympathischen Charakteren. Durchaus ein schönes Buch!

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